In diesem Jahr stehen wir vor entscheidenden Herausforderungen, insbesondere durch die möglicherweise protektionistische Handelspolitik der USA unter Trump 2.0, die Inflation und Wirtschaftswachstum sowohl in den USA als auch in der Eurozone beeinflussen könnte.
In vielen Ländern der Welt nehmen neue Regierungen ihre Arbeit auf. Bei uns in Deutschland wird auch schon in Kürze gewählt und im Vorfeld der Wahlen überall kontrovers diskutiert. Viele Anleger stellen sich an dieser Stelle – verständlicherweise – die Frage, welche Auswirkungen Steuer‑, Ausgaben- und Handelspolitik auf die Märkte haben werden. Und das sind nur einige der Fragen rund um das neue Jahr, die Anleger beschäftigen. Genau deshalb ist es vielleicht am besten, sich auf das vorzubereiten, was passieren könnte, anstatt zu versuchen vorherzusagen, was passieren wird.

Seine Einschätzung unter anderem:
Der US-Präsident Donald Trump hat seinen Wählern „nicht weniger als die Quadratur des Kreises“ versprochen. Dies sagte Bert Flossbach in seinem Vortrag auf dem FONDS professionell KONGRESS. Alle seine Pläne, wie Strafzölle einzuführen, die einheimische Wirtschaft zu stärken und Migranten auszuweisen, würden sich inflationär auswirken. „Aber er hat auch versprochen, die Inflation einzudämmen“, so der Mitgründer des Vermögensverwalters Flossbach von Storch.
Doch für Tump gebe es „einen Elefanten im Raum“, führte der Fondsmanager aus. Und zwar den Bondmarkt. Denn wenn die Anleiheninvestoren von der Finanzierung all dieser Vorhaben nicht überzeugt sind, könnten sie in einen Käuferstreik für US-Staatsschulden treten. Trump weiß, dass er mit dem Bondmarkt keinen Deal schließen kann“, so Flossbach in seinem Vortrag. „Er kann nicht alle über den Tisch ziehen.“ Daher dränge der US-Präsident die Notenbank Fed auch dazu, die Zinsen zu senken. „Doch das würde das Vertrauen in den Dollar erschüttern.“ Viel Spielraum zum Abbau der hohen Schuldenquote der USA habe Trump zudem nicht. Denn die Zinslast ist hoch, und Ausgaben wie für Verteidigung sind gesetzt.
Jenseits des Tech-Sektors: Das Potenzial künstlicher Intelligenz
Hohe Erwartungen an künstliche Intelligenz (KI) haben die Kurse von Technologie-Aktien in den vergangenen Jahren in die Höhe schnellen lassen, zuletzt kam es im Tech-Sektor allerdings zu Kursschwankungen. Zwar haben Tech-Aktien, darunter die sogenannten Glorreichen 7 – Apple, Microsoft, Meta, Amazon, Alphabet, Nvidia und Tesla – den US-Aktienmarkt über Jahre dominiert. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich Wachstumspotenzial und Produktivitätsgewinne in den kommenden Jahren mit einem marktweiten Exposure besser ausschöpfen lassen.
„Falls unsere These stimmt und sich künstliche Intelligenz als eine transformative und wachstumsfördernde Technologie herausstellt, würden wir auch in anderen Sektoren höheres Wachstum und steigende Produktivität erwarten, zum Beispiel in der Gesundheitsversorgung, im Finanzwesen und in der Produktion.“
Joe Davis | Chief Economist und Head of Investment Strategy Group, Vanguard
Empfehlung
Anleger sollten ihr Portfolio diversifizieren und auf ihre Risikotoleranz abstimmen – und dann daran festhalten. Schließlich bildet der Markt die Bemühungen von Unternehmen ab, Waren, Dienstleistungen und letztlich Lösungen für Probleme zu entwickeln. Und langfristig hat sich Innovation durchgesetzt, auch in einer Welt im kontinuierlichen Wandel.
Gerne biete ich Ihnen eine persönliche Anlegersprechstunde an. Wir schauen uns gemeinsam Ihre aktuelle Asset Allokation an und können diese an mögliche Herausforderungen des Marktes sowie Megatrends anpassen.